Kreatives Nichtstun beflügelt.
Im Business dreht sich alles um Deadlines, auch wir von der Excite Werbeagentur Frankfurt können ein Lied davon singen. Effizienz und Produktivität sind angesagt. Aber neuere Forschungen zeigen, dass Phasen des Nichtstuns die Kreativität ganz besonders beflügeln können. Dabei ist Prokrastination, sogenannte „Aufschieberitis“, so alt wie die Menschheit. Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, der Architekt Frank Lloyd Wright oder der Autor Douglas Adams werden als „chronische Prokrastinatoren“ bezeichnet. Leonardo Da Vinci, der geniale Schöpfer der „Mona Lisa“, musste zur Arbeit regelrecht gezwungen werden. Er galt als Tagträumer, der sich leicht ablenken ließ und nichts rechtzeitig fertigbekam. Sein berühmtes Gemälde „Das Abendmahl“ stellte er der Überlieferung nach 15 Jahre nach der Deadline fertig, als sein Mäzen drohte, ihm den Geldhahn zuzudrehen.
Chronisches Aufschieben ist jedoch nicht ausschließlich positiv, sondern kann zu ernsthaften Lebensproblemen führen. Laut Forscherin Julia Haferkamp ist Prokrastination eine Störung der Selbstregulation. Die Betroffenen bleiben hinter ihren möglichen Leistungen zurück und leiden unter erheblichen psychischen und physischen Belastungen. Menschen mit effizienter Lebensplanung haben eine bessere Lebensqualität.
Wie bei allem im Leben kommt es auf die Dosis an. Dauerstress wirkt hemmend für die Inspiration. Harmloses Aufschieben und Herumtrödeln dagegen kann den Denkprozess nachweislich stimulieren. Was dabei im Gehirn passiert, nennen Psychologen „Random Episodic Silent Thinking“ (REST). Man assoziiert, schweift ab, kommt auf neue Ideen und zwar abseits vom Schreibtisch. Kathrin Passig und Sascha Lobo feiern mit ihrem Buch „Lifestyle of Bad Organisation“ die Aufschieberitis. Allerdings entsteht kein Buch ohne harte Schreibtischarbeit und die Einhaltung von Terminen. Es läuft also auf die einfache Formel hinaus: Kreativität ist Denken plus Arbeit.